Georgia:
Hello and welcome to ‘Watt’s up with energy?’, a gridX podcast.
I’m your host, Georgia. For this episode we are going to keep covering §9 EEG of the German Renewable Act.
And with that I will turn it over once again to my colleagues Marco and Carsten.
Marco:
Dann danke Georgia für das Intro.
Hi Carsten, schön dich wiederzusehen.
Wir hatten ja letzte Folge schon die Ehre uns miteinander über die ENWG-Novelle zu unterhalten.
Haben viel über Einspeisebegrenzung, Smart Meter Gateway oder auch Steuerboxen gesprochen.
Und jetzt wollen wir vielleicht noch mal ein bisschen konkreter über die Chancen für den Endverbraucher sprechen mit seiner PV-Anlage, was er machen kann.
Ja, jetzt ist es natürlich so, dass man an der Stelle schon sagen muss, klar auch wenn jetzt die Auswirkungen minimal sind, es sind Auswirkungen, die irgendwo da sind.
Jetzt gibt es an der Stelle Chancen oder Möglichkeiten, die du siehst, um das Ganze so ein bisschen für mich jetzt dann auch zu kompensieren oder auch flexibler zu gestalten.
Wie kann ich das jetzt vielleicht in der Konstellation auszugleichen?
Weil vielleicht um das jetzt noch kurz anzuhängen.
Eine Zielsetzung, wenn ich das jetzt richtig verstanden hab, ist ja auch grundsätzlich, dass wir mit unseren Solaranlagen oder mit unserer Einspeisung auch intelligenter werden.
Also netzdienlicher, weil das wir nicht nur stoisch einspeisen, auch wenn der Markt quasi schon genügend Strom oder Produktion hat.
Lass uns doch da gerne nochmal ansetzen.
Carsten:
Genau, also an der Stelle ein Stück weit auch zwei Aspekte.
Einmal rein von der Auslegung der Anlagen, wenn man jetzt eine neue baut oder installiert, dass die Auslegung, die Größe an der Stelle mehr zielgerichtet ist zu dem Eigenbedarf, den man eigentlich hat.
Ja, dass man dort nicht irgendwie Überkapazität irgendwie aufbaut.
Das versucht man sozusagen mit Reduktion der Anreize oder der Vergütungsmöglichkeiten halt ein Stück weit präziser machen zu lassen.
Ja, das ist der eine Aspekt.
Das ist aber natürlich ein einmaliger Effekt oder eine einmalige Komponente an der Stelle.
Der andere ist diese, den du angesprochen hast, den digitalen Ansatz zu sagen, okay, wir nutzen die verschiedenen Möglichkeiten, die du jetzt hast, in gerade bei dir jetzt mit mit PV-Anlage, mit Elektroauto, mit Batteriespeicher.
Da entstehen ja schon viele Optionen, die man sinnvoll kombinieren kann.
Und das macht eben das HEMS mit digitalen Schnittstellen eben in der Regel optimal für dich.
Und optimal, das heißt es, es versucht eben den Eigenverbrauch lokal bei dir möglichst zu maximieren, zu erhöhen, so dass es eben auch zu wenig oder bis gar keiner Einspeisung kommt.
Ja, das heißt, es würde auch kein Einschnitt in deiner Vergütung in irgendeiner Form passieren, aber genauso gut auch gleichzeitig den Bezug vom Netz zu minimieren, wo ja dann auch wieder Kosten entstehen.
Das heißt also, ja, ein wesentlicher Ziel der HEMN-Lösung eben ist zu sagen, ich versuche möglichst die Autarkie von dir zu steigern.
Ja, möglichst eigenständig die Energieflüsse halt zu optimieren.
Marco:
Okay, ja, das heißt, da würde das HEMS jetzt in meinem Fall einfach auch dafür sorgen, dass die Verluste nicht nur gering bleiben, aber halt einfach auch die Nutzung des eignes produzierten Stroms so hoch wie möglich ist.
Ja, gut, aber es gibt ja an der Stelle dann auch immer so einen gewissen letzten Prozentsatz, den kann ich nicht irgendwie darüber lösen, indem ich meinen Strom selbst verbrauche oder auch einspeichere für mich.
Wie sieht es an der Stelle darüber hinaus aus?
Also kann ich das irgendwie noch weiter kompensieren, indem ich dort weiter denke?
Carsten:
Ja, genau.
Also ob es jetzt das letzte Prozent sind oder vielleicht sogar ein bisschen mehr, aber das kann man ja als Chance nutzen, indem man halt mit Prognosen arbeitet und eben nicht nur ad hoc was passiert gerade in diesem Moment schaut und entsprechend regelt und optimiert, sondern halt einen gewissen Zeitraum in die Zukunft schaut, halt mehrere Stunden oder vielleicht auch einen Tag oder zwei.
Und da Prognosen im Wesentlichen, jetzt in dem Fall sicherlich Verbrauchsprognose sozusagen, deines Haushaltsverbrauchs und deines Nutzungsprofils, aber darüber hinaus ganz wesentlicher Einflussfaktor ist natürlich die Produktion oder die erwartete Produktion dann der PV-Anlage.
Und wenn man die Aspekte noch am besten kombiniert mit einem dynamischen Energietarif, und jetzt ab April diesen Jahres auch vielleicht noch zeitvariable Netzentgelte nutzt, dann hat man eigentlich das aktuell komplette Spektrum an Vermarktungen und Optimierungsmöglichkeiten sozusagen auf den Tisch.
Und das macht das HEMS dann eben und optimiert die verschiedenen Aspekte und führt eben dazu, dass eben auch Lastverschiebungen oder Nutzungsverschiebungen dann empfohlen werden und ausgeführt werden.
Das ist sozusagen der Ladevorgang deines Autos entsprechend früher oder später stattfindet oder teilweise eben vielleicht ein bisschen länger dauert oder künstlich in die Länge gezogen wird, damit eben weniger Kosten entstehen.
Marco:
Okay, spannend.
Heißt dann an der Stelle auch, wenn ich das jetzt wieder global oder halt über die gesamte Laufzeit betrachte, sorgt dann natürlich auch dafür, dass sich meine Investition in die Anlage schneller amortisiert.
Damit ich einfach das, was ich vorher investiert habe, auch schneller wieder einspare über die Kosten.
Okay, das heißt Paragraph 9 EEG.
Haben wir jetzt darüber gesprochen, welche Auswirkungen das auch hat und klar, dass gewisse Einschränkungen kommen.
Es geht aber in erster Linie auch darum, das ganze Systemdienlich zu gestalten und das aber auch ein Energiemanagementsystem hier Betreibern von PV-Anlagen hilft, das Potenzial zu heben, was in ihrer Anlage auch steckt oder weiter zu heben.
Und dass, ich sag jetzt mal, eine smarte Steuerung dabei helfen kann, die Auswirkungen zu minimieren und den Eigenverbrauch zu optimieren.
Da ist wahrscheinlich an der Stelle das Smart das Stichwort.
Ja, weil wir sprechen viel über Smart Meter, iMSys.
Ja, und ich glaube auch irgendwie so verstanden zu haben, dass auch ein Kernthema der ganzen Novelle das Thema Smart Meter ist.
Weil irgendwie seit zehn Jahren höre ich das Thema Rollout.
Jetzt soll er anscheinend auch wieder über diese Novelle ein bisschen am Momentum gewinnen.
Was sind denn da aus deiner Perspektive die Kernkomponenten?
Warum nimmt das Thema jetzt durch die Novelle an Fahrt auf?
Welche Rolle spielt es da?
Lass uns doch gerne mal dazu deine Gedanken hören.
Carsten:
Genau, also Teil der Novelle oder Teil der Aspekte, die verändert worden, zielen halt wirklich darauf aus, das Thema Digitalisierung am Hausanschlusspunkt zu verbessern und zu verschnellern vor allen Dingen.
Smart Meter Rollout ist ja fast schon ein teilweise ein bisschen schwieriger Begriff, wenn man den noch benutzt.
Wir müssen aber auch so ein bisschen darauf achten, dass wir eigentlich auch ein bisschen die Begrifflichkeiten klären.
Du hast es eingangs auch schon gesagt, eben iMSys, moderne Messeinrichtungen, Smart Meter Gateway, Steuerbox und so weiter.
Das ist alles, wird oft in einen Topf geworfen.
Das ist schon ein bisschen stückweit dediziert zu betrachten.
Und was jetzt hier in der Novelle tatsächlich neu ist oder noch mal klarer herausgearbeitet wird, ist das Zielbild der Bundesnetzagentur, da eben einen digitalen Netzanschlusspunkt aufzubauen.
Und der besteht dann eben aus so einem Dreier-Konstrukt, um zu sagen, ich habe eine digitale Messeinrichtung, ich habe ein sicheres Smart Meter Gateway, was für die Kommunikation im Wesentlichen zuständig ist. Und dann habe ich ein Gerät, was Steuerungsbefehle oder Signale im Prinzip empfangen kann und umsetzen kann.Das ist sozusagen diese Steuereinheit oder Steuerbox manchmal genannt.
Und die Novelle als solches macht dann noch mal einen Schritt weiter und geht ein Stück weit weg vom reinen Smart Meter Rollout, weil ja mit dem Hinblick auf diese Netzdienigkeit, die da auch gewünscht ist, reicht es eben nicht nur, Messdaten am Nässeanschlusspunkt zu bekommen, sondern eben die andere Richtung ist der entscheidende Punkt, um zu sagen, ich kann auch smart dann ein Stück weit limitieren, die Einspeisung oder den Verbrauch.
Ja und deswegen gibt es da so diesen Begriff, dass es von einem Smart Meter-Rollout eher hin zu einem Steuer-Rollout wechselt, weil eben jetzt mehr der Fokus auf diese Bidirektionalität gelegt wird.
Marco:
Okay, das heißt, wir kommen weg vom reinen Messen, digitales Messen von Strom hin zu, okay, auch Steuern, das System wird ja eben dezentraler und dadurch auch die Notwendigkeit, das Ganze auch noch besser zu steuern.
Deswegen auch Steuerbox wahrscheinlich als zentrales Element.
Okay, das heißt wir kennen jetzt so die einzelnen Komponenten, das soll halt einfach auch nochmal einen Anreiz oder ein weiterer Use-Case für die digitale Messeinrichtung oder Messsystem geben.
Okay, das haben wir jetzt an der Stelle.
Warum, wieso, weshalb?
Was bedeutet das jetzt für mich als Nutzer oder als Verbraucher?
Gibt es weitere Kosten? Gibt es Punkte?
Gibt es einen Zeithorizont, wo man jetzt so sagen kann, also wie das jetzt auch, so wie ich es jetzt verstanden hab, Teil der Novelle ist, dass dadurch ja auch konkretisiert wird, wie das jetzt dann tatsächlich auch ablaufen soll.
Carsten:
Ja genau, also ein wesentlicher Punkt ist, dass eben diese Steuerbox beispielsweise nicht mehr als freiwillige oder als Zusatzleistung gilt, sondern eben als Standardleistung vom Messstellenbetreiber.
Das heißt, diese Kombination aus Smart Meter Gateway und moderne Messeinrichtung und Steuerbox ist eigentlich nicht mehr aufzulösen.
Das heißt, es ist eben ein gemeinsamer Teil, der eben auch notwendig ist, um diese Ziele zu erreichen.
Was für dich jetzt an der Stelle vielleicht relevant ist, dass da ein Stück weit ein Kostenfaktor hinter ist.
Der Kostenfaktor, diese sogenannten Preisobergrenzen, wie das so schön heißt, vom Messsternbetreiber, wo eben festgelegt wird, wie viel darf denn der Messsternbetreiber, wie hoch ist das Preisschild, was er da ausweisen darf.
Da gibt es Obergrenzen, günstiger ist ihm erlaubt, darüber halt nicht.
An diesen Preisobergrenzen ist in der Novelle auch was geändert worden.
Ein Stück weit eher in Richtung Vereinfachung und Zusammenlegung. Das war bisher sehr aufgefächert und vielfältig, würde ich das mal nennen.
Und das ist jetzt ein Stück vereinfacht worden.Und eben auch mit dieser Zusammenlegung der Standardleistung halt ein Stück klarer zu verstehen.
Im Endeffekt bedeutet das für dich jetzt als Endverbraucher oder genau als Endverbraucher und Hemsnutzer grob 50 Euro pro Jahr in so einer typischen Verbrauchsklasse, wo ich dich jetzt mal grob einordnen würde.
Marco:
Genau, genau.
13 kW Peak sind es, glaube ich, oder 13,65.
Carsten:
Ja, genau.
Diese 50 Euro gehen dann bis 15 kW Peak.
Wobei jetzt da nicht zu vergessen ist, dass der dein sozusagen Anteil ist.
Der Netzbetreiber trägt auch einen Anteil, der ist in dem Fall sogar etwas größer. Ich glaube 80 Euro.
Und die zwei Teile, die zwei Kostenströme ermöglichen dann den dem Messestellenbetreiber, diese, seine Dienstleistung sozusagen da auch auszuführen.
Installation plus Wartung über dann über die Jahre.
Datentransport ist da mit drin und auch genannt, dass mit diesem Kostenbeitrag auch alle, zumindest was die Daten angeht, alle weiteren Use Cases schon mit abgedeckt sein sollen.
Marco:
Okay, das heißt, es soll für den Messestellenbetreiber auch wirtschaftlicher werden an der Stelle.
Für mich sind das jetzt dann als Verbraucher aber auch erstmal Kosten.
Das heißt, ich hab einen Installationsbeitrag, den ich irgendwo mittragen muss, wie du es jetzt, gerade, beschrieben hast.
Und so wie, wenn ich es jetzt auch richtig gelesen hab, sind es dann auch nochmal jährliche Kosten, die dazukommen.
Ich hab quasi zwei Komponenten, die auf mich zukommen.
Gut, also wir wissen ja, es ist ein essenzieller Baustein in der Energiewende zur Steuerung und zum Messen auch der Verbräuche in den einzelnen Haushalten.
Da ist natürlich jetzt dann die Frage, was bringt das jetzt für mich als Chancen, oder auch im Kontext der Novelle, welche Chancen, weil ich sehe da jetzt wieder an dem Punkt, okay, für mich als Verbraucher, ich habe jetzt auch nochmal weitere Kosten.
Das heißt, das drückt ja auch wieder quasi meine Zeit der Amortisation, weil ich natürlich wieder weitere Kosten hab, die ich tragen muss.
Lass uns doch da mal darüber sprechen.
Carsten:
Ja genau, ein wesentlicher Punkt der Novelle ist auch eine Vereinfachung oder Öffnung zur Vermarktung von kleineren Flexibilitäten, wie das immer so theoretisch schön heißt.
Und da geht es eigentlich im Wesentlichen um die Möglichkeit, halt die Kombination von einer PV-Anlage mit einem Speicher, so wie du das zuhause auch hast, dann besser in den Markt zu stellen.
Was heißt das? Es gibt dort ganz konkret jetzt eine neue Pauschal-Option für diese Situation.
Kleine PV-Anlagen, da gibt es halt gewisse Grenzen. Bis maximal 30 kW Peak geht das mit einem Speicher.
Und in diesem Setup gibt es halt die Möglichkeit, sofern du nicht Volleinspeiser bist, wo ich jetzt mal voraus gehe, weil du ja einen HEMS nutzt oder zumindest darüber nachdenkst und dementsprechend auch Eigenverbrauch aus der PV-Anlage deckst.
Gibt es da die Möglichkeit, über so eine neue Pauschal-Option halt einen gewissen Anteil an der Produktion ja vergütet zu bekommen.
Ja, der ist eben 500 Kilowatt pro Jahr pro Kilowatt Kapazität. Und ermöglicht halt an der Stelle ja eine gewisse Vergütung an der Stelle, die vorher so in der Form nicht möglich war.
Marco:
Okay.
Das heißt, da ist auch wahrscheinlich auch wieder so ein bisschen der Grundgedanke, okay, einerseits wir haben das Smart Meter Gateway oder halt die ganze iMSys-Infrastruktur, die dort gebraucht wird.
Gleichzeitig ermöglichen wir jetzt den Endnutzer und Nutzerinnen dort einfach auch weitere Potenziale ihrer dezentralen Flexibilitäten zu heben.
Weil ich glaube, ich habe auch mal eine Studie von Agora Energiewende gelesen, wo es darum ging, die haushaltsnahen Flexibilitäten zu aktivieren. Und die Rede war, glaube ich, von 100 Terawattstunden, die eben möglich wären, zu nutzen, wenn wir quasi Wärmepumpen, Elektroautos, Batteriespeicher einfach auch systemdienlich betreiben, um Spitzen aus dem Netz zu nehmen und auch das Ganze effektiver zu verschieben. Wenn die Lasten, halt in Zeitfenster fallen können, wo eben der Verbrauch nicht so hoch ist.
Das ermöglicht ja eben die intelligente Steuerung.
Okay, und dann ist quasi die Flatrate Option, nenne ich es jetzt mal, oder Pauschaloption für eine PV-Batterie-Kombi die nächste Stelle.
Okay, das könnte also interessant sein für Besitzer, weil es quasi neue Einkommens- oder Ersparnismöglichkeiten mit sich bringt.
Kannst du hier schon so ein bisschen aufklären, was genau das jetzt bedeutet, vielleicht auch in dem Kontext, warum heißt das Pauschaloption?
Carsten:
Naja, genau, pauschal ist es eben pauschal, dann diese 500 Kilowatt pro Kilowatt Kapazität pro Jahr gerechnet werden, dann mit entsprechend Marktwert-Marktprämie verrechnet und dann wird da nicht noch genauer hingeschaut, sag ich jetzt mal so, wie viel ist prinzipiell wirklich eingespeist worden aus dem Grunde, weil es eben auch mit dieser Speicherkombination auch dann nicht so ganz einfach wird, es rauszurechnen. Deswegen hat man sich für diese kleineren Anlagen für so ein Pauschalmodell entschieden.
Und genau, das reizt natürlich auch wieder an, um da, wie du schon sagst, die kleinen Flexibilitäten eben marktdienlich oder eben netzdienlich zu optimieren. Dafür, das machst du natürlich glaube ich nicht selber, sondern dafür brauchst du eben auch ein Stück weit Intelligenz, was so ein HEMS dann eben auch entsprechend mitbringen kann.
Ja und immer wieder so ein bisschen der Hinweis, dass natürlich jede einzelne Maßnahme und jeder einzelner Aspekt, den wir da diskutieren, in sich interessant ist und einen gewissen Wert mit sich bringt. Aber die Kombination von den verschiedenen Facetten natürlich, der den größten Wertehebel eigentlich mit sich bringt.
Marco:
Genau.
Okay, also wie sagt man so schön, die Summe der Teile oder das Ganze ist dann größer, als die einzelnen Maßnahmen isoliert betrachtet.
Okay, das heißt dadurch nochmal eine Möglichkeit, ich hab's auch nochmal vorher im Vorfeld, wo wir uns ein bisschen auf den Podcast vorbereitet haben, durchgelesen.
Okay, wir haben einmal Pauschaloption, das ist so das Gegenstück zur Abgrenzungsoption. Das ist dann, wenn ich's richtig verstanden hab, quasi, dass ich das Ganze klassisch voneinander abgrenze. Ich hab dann wahrscheinlich zwei Zähler, die einfach die Energieflüsse unterschiedlich messen.
Für mich, wenn ich das jetzt so mitnehme, okay, da gibt's noch Punkte, die sind wahrscheinlich offen, ja, wenn's darum dann auch geht, wie genau generiere ich dann einen Mehrwert, würde für mich jetzt aber in dem Kontext bedeuten, okay, Besitzer einer PV-Anlage, ich würde dann wahrscheinlich mit meiner Speicherkombi einen gewissen Teil einfach über das normale Fördersystem zurückbekommen und den anderen Teil dann über andere Ersparnisse irgendwie erwirtschaften.
Das heißt, da gibt's dann wahrscheinlich noch ausreichend Zukunftspotenzial, um andere Use-Cases zu nutzen, dass ich dann sag, okay, mein HEMS in dem Fall nutzt das quasi für mich die Möglichkeiten, um ja, Market-Abitrage, also Strom günstig einkaufen und dann wieder bei teuren oder hohen Preisen einzuspeisen oder andere Dinge.
Sind das so die Zukunft oder ist das die Zukunft, die du quasi für diese Maßnahmen oder für diese Möglichkeiten da siehst?
Carsten:
Ja, genau.
Also ich würde es jetzt nicht so rein aus diesem Abitrage-Gedanken sehen, aber die Verschiebung der Lade- und Lastzeitpunkte oder Einspeisezeitpunkte ist natürlich ein ganz starkes Mittel, um vor allen Dingen Kosten erstmal irgendwie einzusparen oder zu reduzieren zumindest.
Und das ist der ja der wesentliche Aspekt, der an der Stelle jetzt einen Hebel darstellt, zu sagen, okay, für dich als Endverbraucher, wie kann ich denn hier meine laufenden Kosten noch optimieren? Wie kann ich meine Energiekosten irgendwie senken?
Das ist der eine Teil und natürlich der andere Teil ist jetzt das Thema Förderung oder Vergütung, Rückvergütung. Und genau, mit einem optimierten Ansatz, der eben diese verschiedenen Facetten berücksichtigt, geht das dann in beide Richtungen.
Marco:
Spannend.
Carsten:
So viel Zukunft ist das gar nicht.
Also vielleicht kann man da mal auch Klarheit schaffen und sagen, ja, das mit den dynamischen Tarifen ist ja jetzt machbar, da muss man nicht drauf warten. Das ist ja der marktseitige Ansatz, Dinge zu, also die Flexibilität zu nutzen, ohne dann vielleicht sofort in eine optimierte Einspeise-Algorithmik einzugehen. Aber allein das gibt ja die Möglichkeit, große Einsparungen dann irgendwie zu erzielen.
Ja und das ist ab jetzt und ab April gibt's ab April gibt's zeitvariable, Netzentgelte, die in die gleiche Richtung gehen, wo man sagt, ja okay, über Preissignale verschiedener Art und Weise, die ich berücksichtige, kann ich hier markt-und netzdienlich aktiv sein.
Sag ich jetz mal so.
Marco:
Okay, das heißt, man kann das Ganze auch immer so in einzelnen Schritten betrachten, die sich dann nach und nach ergänzen.
Okay, jetzt haben wir viele Dinge gehört, viele verschiedene Facetten von der ENWG-Novelle oder auch dieser Zusammenfassung der einzelnen Gesetze dort.
Was hat jetzt für dich, wenn du jetzt nochmal so Revue passieren lässt, über was wir gesprochen haben, welche der Änderungen hat jetzt den größten Einfluss für Haushalte, deiner Meinung nach?
Carsten:
Ja, ich glaube, dass das Thema dieser Solarspitzen, wie es so schön genannt ist, ist schon irgendwie vordergründig. Dass es auch vordergründig medial sein wird, ist es auch jetzt schon, glaube ich, dass das so das Thema ist, was am ehesten besprochen und diskutiert wird.
Ich denke aber, dass die Möglichkeit da zur Vermarktung von kleineren Speichern auch echt noch viel Potenzial mit sich bringt, was nicht so ganz offensichtlich einer der kurzfristigen Schritte darstellt. Also das ist was, was sicherlich dann nochmal besser verstanden wird, wenn man es tatsächlich dann auch mal macht.
Marco:
Okay, spannend.
Und welche Schritte wären jetzt für dich oder deiner Meinung nach die offensichtlichsten, was jetzt Betreiber von PV-Anlagen in Betracht ziehen sollte?
Also wie soll es da weitergehen, wenn jetzt jemand mit dem Thema konfrontiert ist?
Carsten:
Ja, also ich weiß gar nicht, ob wir das irgendwie erwähnt haben.
Also die Novelle als solches betrifft ja vor allen Dingen erst mal neue Installationen, also nicht Bestandsinstallationen.
Für die Bestandsinstallationen gibt es trotzdem eine Möglichkeit, sozusagen in das neue Regime zu wählen. Da kann man sicherlich drüber nachdenken. Da gibt es auch Anreize zu, um dann an diese Möglichkeiten vielleicht partizipieren zu können.
Das wäre ein Aspekt, den man sicherlich als Betreiber in Betracht ziehen kann. Wichtig, glaube ich, ist generell zu sagen, man sollte sich schon irgendwie ein Stück weit informiert sein oder informiert bleiben und auf zukunftssichere digitale Lösungen setzen.
Alles andere ist irgendwie, glaube ich, kurzfristig. Und vor allen Dingen, ja, der doch relativ hohen Investition, der da immer noch dahinter steckt, eigentlich wird dem eigentlich nicht gerecht.
Ja, wenn ich da sage, ich investiere in so ein Setup, dann sollte man sich eben wirklich gut überlegen, möglichst in zukunftssichere digitale Lösungen zu investieren. Ja, und die berücksichtigen.
Marco:
Das heißt, eine Komponente HEMS haben wir darüber gesprochen.
Hilft dann wahrscheinlich auch die Komplexität der verschiedenen Themen für Endnutzer zu reduzieren. Ja, dass das Ganze dann auch einfacher zu handeln wird, was da an verschiedenen Anforderungen auf einen zukommt.
Und ich glaube, das ist jetzt vielleicht auch noch eine ganz schöne Stelle oder Zeitpunkt, um jetzt so einen kurzen Ausblick von dir noch zu bekommen, was du denkst, was du meinst, wie sich das System in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.
Carsten:
Ja, also was sicherlich offensichtlich ist, dass sozusagen die Möglichkeiten, die es jetzt gerade gibt zur Netzdienigkeit und Steuerbarkeit, sowohl für Einspeisungen als auch Verbrauch, das sind ad-hoc Aktivitäten.
Das heißt also der Netzbetreiber guckt jetzt und hat jetzt die Möglichkeit einzugreifen oder Limits zu setzen. Das wird sich sicherlich noch ein Stück weit verändern.
Da gibt es auch konkrete Überlegungen schon zu, die sind noch nicht ausformuliert, aber Stichwort Paragraph 14c, sag ich jetzt mal so, um mal wieder was zu referenzieren.
Da gibt es halt die Ideen, Netzdienigkeit und Marktdienlichkeit mit einem Blick nach vorne hin zu definieren oder zu erlauben. Das heißt also, einen gewissen Korridor vorzugeben, beispielsweise für die nächsten X Stunden, in dem sich ein Verbraucher bewegen darf.
Sowohl für die Verbrauchsseite als auch für die Einspeiseseite. Und wenn der Verbraucher dann in diesem Korridor bleibt, dann ist alles gut und kann er auch machen, was er will, so ungefähr.
Und darüber hinaus mehr oder weniger ist dann ein gewisses Maße anders zu berücksichtigen. Wie das genau, wie gesagt, ist noch nicht ausformuliert. Ja, aber da gibt es sicherlich konkret in die Richtung.
Darüber hinaus würde ich sagen, es gibt sicherlich weitere Vereinfachungen noch in Richtung Vermarktung, eben dieser Flexibilitäten, die von kleinen Anlagen bereitgestellt werden, die sich nach meinem Verständnis in zwei Richtungen einfach weiterentwickeln, so wie sie jetzt auch schon vorhanden sind.
Einmal das Thema weiterer Anreize in Richtung Netzdienlichkeit. Wir kennen die Redispatch-Kosten in Deutschland. Da wird sicherlich irgendwie von zwei Enden aus versucht zu arbeiten, sozusagen einmal von den großen Anlagen oder größeren Anlagen, aber natürlich von den kleineren Anlagen konnte man in die Richtung auch weiterdenken.
Und die andere Strömung ist halt dann wirklich auch mehr und weitere Optionen halt zur Vermarktung von diesen kleineren Flexibilitäten werden sich etablieren.
Und ich glaube dann auch eine sinnvolle Kombination daraus, dass man sagt, ich betrachte dann auch Fachjargon, Multimarket-Optimierung mal irgendwann und sage, ich adressiere mehrere Marktstufen mit.
Marco:
Spannend.
Das heißt, es gibt wahrscheinlich noch einige Regularien oder halt gesetzliche Änderungen, über die wir uns unterhalten können, aber auch grundsätzlich die Dynamik des Marktes bleibt bestehen.
Für uns nehme ich jetzt auch mal noch so mit, unser Stromnetz oder unser Energiesystem wird nicht nur grüner, sondern auch flexibler, intelligenter und auch dezentraler.
Ich glaube, das ist jetzt auch ein ganz wichtiger Punkt, der da zu sehen ist.
Du hast es gerade gesagt, nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Anlagen, sowohl Verbrauchs- und Produktionsseite werden immer wichtigere oder größere Rolle spielen.
Ja, würde ich sagen, dann haben wir auf jeden Fall einen interessanten Deep Dive gehabt in Richtung EnWG-Novelle.
Was bedeutet es?Wie hängt es zusammen?
Und dann möchte ich mich bedanken an der Stelle für deinen Input und deine Expertise.
Carsten:
Gerne, gerne.
Georgia:
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