Im Vereinigten Königreich ist die Ursache für erhebliche Energiespitzen oft eine ungewöhnlichen Quelle: der Wasserkocher. Da die britischen Fernsehsendungen so gut aufeinander abgestimmt sind, ist es zur Gewohnheit geworden, in den Werbepausen Tee zu trinken. Dadurch wurde das Stromnetz in der Vergangenheit so stark belastet, dass zusätzliche Energie aus Frankreich importiert werden musste. Dieses Phänomen ist als „Great British Kettle Surge“ bekannt.
Das Endspiel der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und Westdeutschland beispielsweise wurde im Vereinigten Königreich von 32.000.000 Zuschauern verfolgt. Eine Werbepause während dieses Spiels hätte dazu geführt, dass etwa 1,8 Millionen Wasserkocher gleichzeitig eingeschaltet worden wären, was einen zusätzlichen Energiebedarf von über 2.000 Megawatt verursacht hätte. Stell dir vor, dass all diese Menschen, anstatt einen Wasserkocher einzuschalten, gleichzeitig ihr Elektroauto anschließen würden - ein Gerät, das eine größere und länger anhaltende Leistungsspitze erzeugen könnte. Netzüberlastungen wären an der Tagesordnung.
Die gute Nachricht ist, dass mit der richtigen Energiemanagementlösung das Aufladen von Elektrofahrzeugen in Übereinstimmung mit den Lasten in Gebäuden oder Haushalten gesteuert werden kann, um die Gesamtspitzenlast zu reduzieren - auch bekannt als Peak Shaving.
Niedrigere Spitzenlasten
In der Theorie ist Peak Shaving sehr einfach: Es handelt sich um eine Lastmanagementmethode , die Spitzen im Lastprofil minimiert, um die Stromabnahme aus dem Netz auszugleichen. Dies vereinfacht den Prozess des Ausgleichs von Angebot und Nachfrage im Netz - ein entscheidender Hebel für den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Das Netz Unterstützen. Geld sparen.
Aus der Sicht eines Netzbetreibers stabilisiert Peak Shaving die Lasten. Dadurch wird der Netzbetrieb optimiert und der Netzausbaubedarf reduziert, ein sehr teurer und ressourcenintensiver Prozess.
Daher schaffen viele Netzbetreiber Anreize für die Verbraucher:innen, ihre Lastspitzen zu reduzieren, indem sie Kapazitäts- oder Höchstverbrauchstarife anwenden. Bei diesen Tarifen wird auf der Grundlage der höchsten Last in einem bestimmten Zeitraum abgerechnet. Dadurch haben die Verbraucher:innen einen finanziellen Anreiz, Lastspitzen zu minimieren.
Nachfrage senken oder Angebot erhöhen? Oder beides?
Es gibt zwei Seiten zur Gleichung der Spitzenlastreduzierung: Steuerung von Nachfrage und Angebot
Bei der Nachfragesteuerung wird die Nachfrage reduziert. Dies kann durch die Begrenzung der verfügbaren Leistung für die Ladeinfrastruktur von E-Fahrzeugen oder in der Industrie durch das Abschalten ungenutzter oder unnötiger schwerer Maschinen erreicht werden.
Bei der Steuerung des Angebots werden lokale Stromquellen genutzt, um den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren. Dies kann durch lokale Batterien oder Stromgeneratoren wie PV-Anlagen oder Dieselgeneratoren erreicht werden.
Nachfragesteuerung und Angebotssteuerung können individuell oder in Kombination angewendet werden. Unabhängig von den gewählten Mitteln ist das Ergebnis dasselbe: Die Last am Netzanschlusspunkt wird reduziert - oder um im Thema zu bleiben: Spitzen werden gesenkt.
Peak Shaving in der Praxis
Peak Shaving lohnt sich immer dann, wenn es große flexible Lasten gibt. Schauen wir uns einen häufigen Anwendungsfall an: das Laden von Elektrofahrzeugen.
In einer Anlage mit sechs DC-Ladegeräten (je 150 kW) entspricht die Gesamtladeleistung 900 kW. Es ist jedoch selten der Fall, dass alle sechs Ladegeräte gleichzeitig genutzt werden. Nehmen wir einmal an, dass im Durchschnitt einmal im Monat alle sechs Ladegeräte gleichzeitig mit ihrer maximalen Leistung in Betrieb sind. Dies verursacht eine Spitze von 900 kW. Bei einem angenommenen Preis von 80 Euro/kW beläuft sich dies auf eine Summe von 72.000 Euro.
Wenn du die Spitzen auf der Nachfrageseite bei einem Spitzenwert von 600 kW kappen würdest, könntest du Deine Kapazitätsentgelt auf 48.000 Euro senken und damit 24.000 Euro pro Jahr sparen. Und selbst wenn der Fall eintritt, dass alle sechs Ladevorgänge parallel stattfinden, würde jedes Auto immer noch mit 100 kW geladen werden.
Wenn zudem noch eine Batterie hinzugefügt wird, können die Kapazitätskosten weiter gesenkt werden. Bei den derzeitigen Preisenvon weniger als 130 Euro/kWh für eine kWh Batteriespeicher könnte die Investition schnell wiedererlangt werden.
Spitzenlastkappung an den Markt anpassen
Unsere XENON-Plattform ermöglicht es jedem, Spitzen abzubauen und die Last mit externen Faktoren in Einklang zu bringen:
- 15-Minuten-Optimierung: Die meisten Netzbetreiber rechnen nach dem durchschnittlichen Peak innerhalb von 15-Minuten-Intervallen ab. Mit dem Peak Shaver von XENON können Nutzer von dieser Praxis profitieren und ihren Energieverbrauch auf 15-Minuten-Durchschnittswerte optimieren. In der Praxis kann so mehr Strom verbraucht werden, ohne dass sich die abgerechnete Spitzenlast (im Strompreis als Netzentgelt bezeichnet) erhöht.
- Ganzheitliche Optimierung: Durch die Einbindung einer lokalen Batterie und/oder einer PV-Anlage in das Peak-Shaving-Angebot von XENON kann der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix maximiert werden und Kosten gesenkt werden.
Peak Shaving ist für eine Vielzahl von Anwendungsfällen relevant, und mit der zunehmenden Anzahl von Elektrofahrzeugen – und anderen elektrischen Anlagen – wird die Notwendigkeit, Spitzenlasten zu minimieren und Lasten auszugleichen, weiter steigen. Lade den nachstehenden Bericht herunter, um mehr über Peak Shaving zu erfahren, oder melde Dich, um herauszufinden, wie das Peak Shaver-Modul von XENON dir helfen kann.
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