Die Day-Ahead-Preise (der wichtigste Markt für Strom in der Europäischen Union) variieren aufgrund unterschiedlicher Erzeugungsquellen erheblich zwischen den einzelnen Gebotszonen. Hier zeigt sich, dass die Preise in den Gebotszonen in Norwegen, Schweden und Finnland am letzten Maitag im Minus lagen, während sie in Polen und Griechenland in den Himmel stiegen und über 100 Euro/MWh lagen. Selbst innerhalb Norwegens schwankten die Preise zwischen minus 0,8 Euro/MWh im Norden und 51,6 Euro/MWh im Süden. In den meisten südlichen Regionen näherten sich die Preise der 100-Euro-Marke, während in Mitteleuropa die Preise im mittleren bis niedrigen Bereich lagen.
Im Allgemeinen verzeichneten die Länder, die stärker auf Gas angewiesen waren, während der Energiekrise die größten Preissteigerungen. In Italien stiegen die durchschnittlichen Day-Ahead-Preise von 2020 bis 2022 zum Beispiel·um über 800 Prozent. Im Gegensatz dazu verzeichnete Polen, das stärker auf Energie aus Kohle setzt, einen Preisanstieg von nur 350 Prozent. Schweden hatte während der Krise die niedrigsten Strompreise in der EU. Der hohe Anteil erneuerbarer Energien an der öffentlichen Stromerzeugung – im Jahr 2022 rund 64 Prozent – trägt eindeutig zur Energieunabhängigkeit des skandinavischen Landes bei und schützt Verbraucher:innen vor Preisschwankungen. Auch staatliche Eingriffe beeinflussten den Preisanstieg: So führten Spanien und Portugal umstrittene Preisobergrenzen für Erdgas, das zur Stromerzeugung verwendet wird, ein und senkten damit indirekt den Gesamtstrompreis im Jahr 2022.
Abgesehen von einigen Ausreißern zeigt diese Streuung erneut, dass die Strompreise mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien (Wind und Sonne) sinken. Für Verbraucher:innen ein finanzieller Anreiz, ihren Verbrauch auf Zeiten mit hoher erneuerbarer Produktion zu verlagern. Zudem zeigt die Grafik, dass erneuerbare Energien alleine nicht ausreichen, um die Strompreise und ihre Volatilität dauerhaft zu senken. Digitale Technologien sind von entscheidender Bedeutung, um die Ausreißer zu reduzieren und den Trend zu einem konstanteren Abwärtstrend zu machen.
Diese Berechnungen basieren auf den Nutzungstrends von „durchschnittlichen“ Pendler:innen. Wir gehen davon aus, dass Pendler:innen 11.300 km/Jahr mit einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden(kWh)/100km fährt und 75 Prozent der Zeit zu Hause lädt. Das Aufladen zu günstigsten Zeiten mit einer intelligenten Ladelösung ermöglicht Einsparungen von bis zu 213 Euro in Österreich und 58 Euro in Norwegen. Die prozentuale Kostenreduzierung reicht von gewaltigen 63 Prozent in Schweden bis zu 24 Prozent in Norwegen.
Da Strompreise jedoch von Tag zu Tag und von Land zu Land schwanken, könnte das Einsparpotenzial an jedem beliebigen Tag viel höher sein. Der Schlüssel zur Maximierung der Einsparungen liegt im Einsatz eines ganzheitlichen Energiemanagementsystems, das Time-of-Use-Tarife nutzt, um den Ladevorgang immer automatisch auf den günstigsten Zeitraum zu verlagern, wann und zu welchem Preis auch immer das Laden dann stattfindet.