Europäischer EV-Ladereport 2024

In Europa gibt es fast 750.000 öffentliche Ladepunkte mit einer Gesamtladekapazität von 28,7 GW. Finde heraus, wo sie sind und wer sie betreibt

Zusammenfassung

Niederländer laden am besten, Norwegen weiter im Turbo-Modus

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Das Tesla Model Y brach 2023 einen neuen Rekord: Es war das erste Elektrofahrzeug (E-Auto oder auch EV), das in Europa zum meistverkauften Auto wurde (über 250.000 verkaufte Einheiten). Es war das meistverkaufte batterieelektrische Fahrzeug (BEV) in 29 der 32 untersuchten Länder.

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Norwegen ist klarer Spitzenreiter bei BEVs – 20 Prozent der Autos auf den Straßen sind vollelektrisch und 82 Prozent der Neuwagenverkäufe sind elektrisch. Belgien verzeichnete indes im Jahr 2023 mit 113 Prozent den größten Zuwachs.

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Der durchschnittliche Ad-hoc-Preis für das Laden eines Tesla Model 3 pro 100 Kilometer (km) Reichweite beträgt 8,94 Euro. Am teuersten ist das Ad-hoc-Laden in der Schweiz, in Norwegen und in Slowenien, am billigsten ist es hingegen in Island, Portugal und Finnland.

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Norwegen kann die höchste Kapazität pro 100.000 Einwohner (36,3 Megawatt, MW) vorweisen, während Malta über die niedrigste Kapazität verfügt (215 Kilowatt, kW). Luxemburg hat bei der Kapazität pro 100 km Straße klar die Nase vorn (2,8 MW), Lettland bildet dagegen das Schlusslicht dieser Kategorie (27 kW).

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Von 2022 bis 2023 stieg die Zahl der Schnellladegeräte (Gleichstrom- oder DC-Ladestationen) in Europa um 96 Prozent, während die Zahl der Wechselstrom-Lader (oft auch AC-Ladestationen) nur um 57 Prozent zunahm. DC-Ladegeräte weisen in 29 von 32 Ländern der Analyse einen größeren Anstieg auf.

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Um das Ziel der Verordnung AFIR von 1,3 kW Ladekapazität pro BEV bis 2030 zu erreichen und unter der Annahme, dass 40 Millionen EVs bis dahin auf europäischen Straßen unterwegs sind, müsste die Ladekapazität bis zum Ende des Jahrzehnts um das 46-fache steigen, sprich in der EU müssten bis dahin jede Woche rund 270 MW an Ladeinfrastruktur zugebaut werden.

Es gibt nicht den einen Weg, um E-Mobilität weit zu verbreiten

Während Norwegen bei der Verbreitung von E-Autos eindeutig in Führung liegt (13.381 BEVs pro 100.000 Einwohner), rangieren die Niederlande bei der Anzahl der Ladepunkte pro Einwohner an der Spitze der analysierten Länder (817 Ladepunkte pro 100.000 Einwohner). Norwegen schafft es bei der Anzahl der Ladepunkte immer noch auf den zweiten Platz (447), während die Niederlande bei den EVs pro Kopf weiter zurückliegen und von Island, Luxemburg, Schweden und Dänemark überholt werden. Zu den „Nachzüglern“ gehören vor allem Länder in Süd- und Osteuropa, was zeigt, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt.

Zahl der Schnellladestationen steigt doppelt so schnell

Insgesamt ist die Zahl der Ladepunkte in der EU zwischen 2020 und 2023 um 360 Prozent gestiegen. Betrachtet man das letzte Jahr auf Länderebene, so verzeichnen Griechenland und Litauen den größten Zuwachs, gefolgt von Zypern und Estland. Dies bestätigt, dass die Fortschritte bei der Mobilitätswende in Ost- und Südeuropa aufzuholen beginnen, während in den fortgeschritteneren Ländern ein Plateau erreicht wird. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Wechselstrom-Ladegeräte im Durchschnitt um 57 Prozent, während sich die Zahl der Gleichstrom-Ladegeräte mit einem Anstieg um 96 Prozent fast verdoppelte.

Dichteres Ladenetz in Skandinavien, den Niederlanden und den Alpen

Auf dieser Karte sind die Gebiete mit der höchsten Pro-Kopf-Ladeleistung deutlich zu erkennen, sie umfassen: die nordeuropäischen Länder, die Niederlande, Schottland, ein Korridor in den österreichischen, italienischen und schweizerischen Alpen sowie bestimmte Regionen in Zentralfrankreich und Deutschland. Auf der anderen Seite wird ebenso deutlich, dass Ost- und Südeuropa weiterhin das Schlusslicht bildet, mit einigen Ausnahmen in den Hauptstadtregionen. Das Vereinigte Königreich, Italien, Portugal und Spanien liegen im Mittelfeld, wobei die Verteilung in den einzelnen Ländern ungleichmäßig ist.

Mehr aus deinen Ladestationen herausholen

Obwohl sich die Verbreitung von EVs allmählich verlangsamt (sie folgt einer typischen S-Kurve), steht der rasante Aufstieg nur am Beginn der Massenanwendung, die bald erwartet wird, – es ist also an der Zeit, sich auf den Ansturm vorzubereiten. Die Gewährleistung eines nahtlosen und bequemen Ladevorgangs ist der Eckpfeiler der Revolution in der E-Mobilität. Eine benutzerfreundliche, vernetzte, weit verbreitete und schnelle EV-Ladeinfrastruktur sollte jetzt in den Mittelpunkt rücken.

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