veröffentlicht:
4.12.2024
Last updated:

Reibungslose Inbetriebnahme von § 14a-konformen Energieanlagen mit einem HEMS

Es gibt viel zu verstehen, wenn es um Paragraph 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (§ 14a EnWG) in Deutschland geht. Wir haben bereits häufig gestellte Fragen von Endnutzer:innen beantwortet, Expert:innen zur Umsetzung von § 14a befragt und die Bedeutung eines Home-Energy-Management-Systems (HEMS) für lokale Optimierung und Ausgleich erläutert. Jetzt möchten wir tiefer in den technischen Prozess einsteigen und klar aufzeigen, wie Energieunternehmen und Installateur:innen § 14a EnWG-Konformität in der Praxis umsetzen können.

Plug’n Play: Reibungslose Einrichtung von § 14a EnWG-Anlagen sicherstellen

Die Inbetriebnahme von Energieanlagen in Haushalten kann Installateur:innen und Verteilnetzbetreibern (VNB) bereits Kopfzerbrechen bereiten – ganz zu schweigen von der zusätzlichen Herausforderung, diese § 14a-konform zu gestalten. Doch unser „Grid Signal Processor”-Modul, zusammen mit dem lokal installierten IoT-Gateway, der gridBox, bietet die perfekte Lösung ohne unnötige Komplexität. Nach dem Anschließen und Einrichten der gridBox sowie dem Senden des Signals zur Begrenzung des Stromverbrauchs (Limitation of Power consumption, LPC) an das Smart Meter begrenzt das Energiemanagementsystem den Stromverbrauch aller § 14a-kompatiblen Anlagen. Das erspart Kopfschmerzen und macht komplizierte Installationsprozesse überflüssig.

Rollen und Verantwortlichkeiten im Inbetriebnahmeprozess nach § 14a

Verschiedene Akteur:innen sind an der Inbetriebnahme beteiligt, um sicherzustellen, dass das HEMS die regulatorischen Anforderungen von § 14a erfüllt und zur Stabilisierung des Netzes beiträgt. Werfen wir einen Blick auf die Verantwortlichkeiten:

Hausbesitzer:innen/Anlagenbetreiber:innen 

Hausbesitzer:innen profitieren direkt und am meisten von einem § 14a-konformen HEMS, sind aber auch am stärksten von den Regelungen betroffen. Endnutzer:innen müssen die Initiative ergreifen, um eine ganzheitliche Lösung zu kaufen, die den Wert maximiert, die Komplexität minimiert und die Auswirkungen auf sie verständlich macht. Dabei sollten sie jedoch nicht allein gelassen werden.

Installateur:innen

Installateur:innen sind die Techniker:innen, die Energieanlagen und das IoT-Gateway installieren und das HEMS mit den Anlagen verbinden. Sie stellen sicher, dass alles ordnungsgemäß funktioniert und das System gemäß § 14a auf Netzanforderungen reagieren kann.

Netzbetreiber

Der VNB sendet Signale, die in das HEMS integriert werden müssen, damit die Energieanlagen netzdienlich agieren.

Messstellenbetreiber

Messstellenbetreiber stellen die Messinfrastruktur bereit, indem sie die Zähler installieren, betreiben und warten. Je nach Markt und regulatorischen Rahmen können sie entweder Teil der VNB sein oder eigenständig agieren. In Deutschland können Hausbesitzer:innen selber entscheiden, ob sie mit dem standardmäßigen Messstellenbetreiber zusammenarbeiten möchten, der für das jeweilige Netzgebiet zuständig ist, oder mit einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber. Letztere können zusätzliche Mehrwertdienste wie beispielsweise Energiemanagementsysteme oder Echtzeit-Verbrauchsüberwachung anbieten.

Einige Energie-Scale-ups können mehrere Rollen übernehmen, darunter Messdienstleister, Gateway-Administratoren, Installateur:innen und Energieversorger, und so einen umfassenden Service bieten.

Wie sieht der Inbetriebnahmeprozess aus?

Wir haben bereits den einfachen Plug-and-Play-Ablauf angedeutet, aber schauen wir einmal genauer darauf, was der Inbetriebnahmeprozess beinhaltet und wie ein HEMS alle Beteiligten dabei unterstützt, die Anforderungen des § 14a EnWG zu erfüllen:

Neue Installationen

Bei neuen Installationen von Energieanlagen (zum Beispiel PV-Anlagen, Wärmepumpen, Hausbatterien, EV-Ladestationen) werden das HEMS und die Anlagen in der Regel von Installateur:innen eingerichtet. Der Messstellenbetreiber übernimmt dann die Installation des Smart Meters und der § 14a-konformen Steuerbox. Installateur:innen sendet einen Subject Key Identifier (SKI), um die Kommunikation zwischen dem HEMS-Gateway (wie die gridBox) und der Steuerbox der Smart-Meter-Gateway(SMGW)-Infrastruktur zu ermöglichen.

Ein SKI ist ein einzigartiger digitaler Identifikator, der eine sichere Verbindung und Kommunikation zwischen verschlüsselten Systemen ermöglicht. Der SKI einer gridBox wird beispielsweise angezeigt, wenn der Onboarding-Assistent – ein Software-Tool, das den Konfigurationsprozess für Nutzer:innen oder Installateur:innen schrittweise unterstützt – nach verbundenen Anlagen sucht. Damit dies funktioniert, muss die gridBox vom Messstellenbetreiber oder Gateway-Administrator als vertrauenswürdiges Gerät hinzugefügt werden. Der Gateway-Administrator stellt auch das SKI bereit. Sobald das Gerät als vertrauenswürdig vermerkt ist, kann es sich mit der Steuerbox verbinden, die dann in der Geräteliste im XENON-Dashboard erscheint.

Nachrüstungen

Nachrüsten bezeichnet den Prozess, bei dem neue Software, Komponenten oder Anlagen in ein bestehendes System integriert werden, um dessen Funktionalität zu maximieren. Im Wesentlichen wird das System auf den aktuellen Standard gebracht, ohne es vollständig zu ersetzen.

Die Installationsschritte sind hierbei sehr ähnlich zu denen bei neuen Installationen, mit dem zusätzlichen Schritt, das Energie-Gateway der gridBox so zu konfigurieren, dass es mit der bestehenden Ausrüstung kompatibel ist.

Die Nachrüstung eines bestehenden Systems mit einem HEMS für § 14a-Zwecke ist besonders vorteilhaft, indem entweder eine 14a-konforme Anlage über Relais oder digital mit EEBUS verbunden wird. Wenn ältere Anlagen vorhanden sind, die nicht mit EEBUS kompatibel sind, kann die gridBox das Signal der Smart-Meter-Steuerbox aufnehmen und es für alle Anlagen übersetzen, die nicht mit EEBUS kommunizieren können. Dieser Prozess wird Protokoll-Mapping genannt und ermöglicht es auch älteren Systemen, §14a-konform zu werden.

Technischer Ablauf

Ein HEMS kann entweder während der Installation der Anlagen eingerichtet werden oder nachträglich, als Nachrüstung in ein bestehendes System integriert werden, in dem einige Komponenten wie die Steuerboxen bereits installiert sind. In beiden Fällen beginnen Installateur:innen den Prozess, indem sie das lokale Netzwerk nach verbundenen Anlagen (einschließlich der Steuerbox) scannen und sicherstellen, dass diese vom IoT-Gateway erkannt werden.

Dabei muss das Gateway so konfiguriert werden, dass es mit den Steuerboxen kompatibel ist. Während der Installation scannt der Assistent automatisch das System nach allen verbundenen Anlagen. Sobald das System von der Steuerbox erkannt wurde, senden Installateur:innen den SKI an den Messstellenbetreiber. Nach Genehmigung des SKI aktualisiert der Gateway-Administrator das SMGW, damit das HEMS-Gateway als vertrauenswürdige Anlage erkannt wird und mit den Anlagen kommunizieren kann.

Hausbesitzer:innen sind nicht die einzigen, die von einem § 14a-konformen, ganzheitlichen und intelligenten HEMS profitieren – auch Installateure und Messstellenbetreiber tun dies!

Der Paragraph 14a bringt Vorteile für alle: Verbraucher, Netzbetreiber und die Energiewende selbst. Wir sind stolz darauf, den Markt mit den dafür notwendigen zertifizierten Steuerungslösungen zu unterstützen.

- Ruwen Konzelmann, Geschäftsführer Theben Smart Energy

Vorteile der Einhaltung von § 14a zusammen mit der gridBox und einem HEMS

Dank des nutzerfreundlichen Assistenten von gridX erfolgt die Integration der gridBox und Steuerbox mühelos, selbst wenn einige Komponenten später im Prozess hinzugefügt werden. Messstellenbetreiber profitieren von der starken Position, die gridX bei Steuerbox-Herstellern einnimmt. gridX bietet eine Lösung, die von wichtigen Steuerbox-Anbietern wie Theben oder PPC vertrauensvoll genutzt wird. Dies erleichtert es HEMS-Anbietern, sich mit Messstellenbetreibern abzustimmen und eine ganzheitliche und nahtlose Lösung anzubieten, da die Steuerbox bereits integriert und problemlos in Betrieb genommen werden kann.

Der Schlüssel zu den erweiterten § 14a-Funktionen von XENON liegt in der lokalen Optimierung. Nutzer:innen stellen sicher, dass ihr Verbrauch allen § 14a-Anforderungen entspricht, während sie gleichzeitig vollständige Transparenz darüber erhalten, wie ihr Verbrauch beeinflusst wird, und mit lokal erzeugtem Solarstrom ausgleichen, was ihre Kosten erheblich senkt. Dies ist nur mit einem zukunftssicheren lokalen Gateway wie der gridBox möglich, aufgrund ihrer niedrigen Latenz, Offline-Funktionalität und ihrer breiten Kompatibilität mit Herstellern und deren APIs. In Zukunft kann das HEMS an sich entwickelnde Vorschriften und Energieanforderungen angepasst werden, wie zum Beispiel an § 9 EEG, das steuerbare Einspeisesysteme vorschreibt. Doch dazu verraten wir euch erst in 2025 mehr. 

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