Das Bild einer Hauswand hat in letzter Zeit wieder die Runde in den sozialen Medien gemacht. Mit COP27, dem Weltenergiebericht der IEA und kaum einem Jahresrückblick ohne den Folgen des Klimawandels ist das Interesse an erneuerbaren Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit größer denn je. Erneuerbare Energien sind heute nicht nur finanziell wettbewerbsfähig mit stabilen Einkünften und geringerem Risiko (keine Anlageberatung 😇) – sondern lassen sich mit moderner Technologie auch als extrem nutzerfreundliche Produkte anbieten.
Dem World Energy Outlook zufolge nähern sich die Interessen von Wirtschaft, Klima und Sicherheit immer weiter an und stellen so die Weichen für eine bessere Zukunft für den Planeten und seine Bevölkerung. Auf den gridXdays betonte Yasmine Arsalane, Mitverfasserin des Berichts, dass erneuerbare Energien die Lösung für die globale Energiekrise sind, nicht das Problem. Tatsächlich hätte ein schnellerer Ausbau Verbraucher:innen vor steigenden Preisen fossiler Energieträger geschützt und den nach der Pandemie erfolgten Wiederanstieg der energiebedingten CO
Zwar lässt sich die Vergangenheit nicht ändern, aber man kann aus ihr lernen und jetzt handeln, um die Zukunft nicht nur zu ändern, sondern sicherzustellen, dass die Menschheit überhaupt eine hat. Auf unseren jüngsten gridXdays war die Verknüpfung von nachhaltigen und wirtschaftlichen Interessen mit Hilfe von Innovationen einer der häufigsten Punkte. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse.
Wirtschaftlich auf Augenhöhe: Nachhaltiger bedeutet nicht teurer
Sven Wiechert, Chief Marketing Officer bei ClimatePartner, glaubt: "Wenn wir nachhaltige Lieferketten aufbauen und in neue Technologien investieren, müssen nachhaltige Lösungen nicht teurer sein. Gerade jetzt da Preise für fossile Brennstoffe steigen und erneuerbare Energien sinken, sehen wir das bereits."
Eine Studie von LeasePlan hat ergeben, dass Mittelklasse-Elektroautos heute in 19 von 22 europäischen Ländern hinsichtlich der Gesamtkosten wettbewerbsfähig sind. In einem Bericht von Agora Verkehrswende heißt es dazu: "Durch die Kopplung von Energie- und Kfz-Steuern an die CO2-Emissionen und die Erhöhung des CO2-Preises lässt sich die Kosten-Nutzen-Rechnung noch mehr zu Gunsten der Stromer verschieben." In Norwegen wird dies bereits seit Jahrzehnten erfolgreich umgesetzt.
Asmund Moll Frengstad, Chief Commercial Officer bei Current Eco AS, sagt, dass durch die Steuererleichterungen für Elektroautos in Norwegen der Preisvorteil gegenüber Verbrennern von Anfang an vorhanden war. In Kombination mit einem leistungsfähigen Stromnetz bedeutet dies, dass der Umstieg auf ein Elektroauto Kraftstoffkosten um 90 Prozent senkt, sagt er. Und es funktioniert – 77,5 Prozent der im Oktober 2022 in Norwegen verkauften Autos waren batteriebetriebene Elektrofahrzeuge.
"Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, ein System zu schaffen, bei dem es finanziell attraktiv ist, umweltfreundlich zu handeln und trotzdem ein Auto zu fahren."
Asmund Møll Frengstad, CURRENT
"Auch wenn viele Norweger behaupten, sie würden ein Elektroauto für die Umwelt kaufen, muss man ehrlich sagen: Sie tun es wegen des Geldes. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, ein System zu schaffen, bei dem es finanziell attraktiv ist, umweltfreundlich zu handeln und trotzdem ein Auto zu fahren."
Auch die steigenden Gaspreise haben dazu geführt, dass der Betrieb von Wärmepumpen im Vereinigten Königreich jetzt bis zu 261 Pfund pro Jahr billiger ist als der eines Gaskessels. Ihre längere Produktlebensdauer (20-25 Jahre gegenüber 10 bis 15 Jahren für einen Gaskessel) in Verbindung mit erheblichen Zuschüssen und steuerlichen Anreizen bedeutet, dass die Gesamtkosten von Wärmepumpen jetzt zum ersten Mal auf Augenhöhe mit Gasheizungen sind. Und dadurch werden sie für die Verbraucher:innen viel attraktiver.
Da der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix weiter zunimmt – es wird erwartet, dass in den nächsten fünf Jahren 90 Prozent des weltweiten Stromausbaus auf erneuerbare Energien entfallen werden – dürften die Strompreise und die Betriebskosten elektrifizierter Anlagen sinken. Im Gegensatz dazu werden die CO
Größere Teilhabe und finanzielle Anreize
Viele Redner:innen der gridXdays betonten die Notwendigkeit, ein verbraucherzentriertes Energiesystem zu schaffen, in dem die Verbraucher:innen davon profitieren, dass sie eine aktive Rolle bei der Energiewende spielen.
Philipp Cüppers von Vattenfall Hydro Deutschland sagt: "Wir werden den Menschen weniger helfen müssen, wenn sie einfach mitmachen können. Wenn man einfach mehr für seine PV-Anlage zu Hause bezahlt bekommt, weil die Preise hoch sind, braucht man wahrscheinlich weniger Subventionen... Es ist ein vernetztes System, und wir müssen ganzheitlicher denken."
"Wir werden den Menschen weniger helfen müssen, wenn sie einfach mitmachen können."
Philipp Cüppers, Vattenfall
Eine stärkere Vernetzung in Form von Partnerschaften trägt auch dazu bei, die Komplexität für Endverbraucher:innen zu verringern, wie Friedrich Rojahn, Gründer von Solandeo, erklärte. Er betont: "Kund:innen möchten nicht auf fünf Installationstermine oder auf drei verschiedene Parteien warten, sondern er möchte einfach nur sein Geld hinlegen, ein tolles Erlebnis haben und ein aktiver Teilnehmer werden. Hier ist die Fähigkeit der Akteure im Ökosystem, sich nahtlos zu integrieren, wirklich entscheidend."
Prosumer:innen-Angebote müssen nicht nur reibungslos funktionieren, sondern sollten auch modernste Technologien nutzen, um den Endverbraucher:innen finanzielle Anreize zu bieten. "Den Kund:innen sind die Preise, die sie für Energie ausgeben, sehr wichtig", sagt Gordon Charles Thompson, VP Corporate Development and Partnerships bei E.ON One, „aber sie können sie derzeit nicht kontrollieren. Preissignale sind nicht in den Verbrauch der Haushalte einbezogen.“ Digitale Lösungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Kund:innen für ihre Flexibilität finanziell belohnt werden.
„Den Kund:innen sind die Preise, die sie für Energie ausgeben, sehr wichtig, aber sie können sie derzeit nicht kontrollieren.“
Gordon Charles Thompson, E.ON One
Dynamische Preisgestaltung, benutzerfreundliche Apps, die die Transparenz erhöhen, Energiegemeinschaften, die den P2P-Handel ermöglichen, und integrierte Angebote, die Anlagen wie Batterien, Photovoltaik und E-Fahrzeuge mit dem Netz verbinden, sind der Schlüssel zur Befähigung der Verbraucher:innen. Nur dann sind sie in der Lage, ihre Erzeugungs- und Verbrauchsmuster einzusehen und zu steuern, ihre Kosten zu senken und ihre Emissionen zu reduzieren.
Technologie macht Nachhaltigkeit wirtschaftlich und Wirtschaft nachhaltig
Regulatorische Veränderungen und geopolitische Fragen machen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen riskanter denn je. Infolgedessen waren erneuerbare Energien noch nie so attraktiv wie heute. Wir sind an einem Wendepunkt, an dem Nachhaltigkeit die attraktivste Option ist, auch ohne Berücksichtigung der Umweltauswirkungen. Marktteilnehmer haben jetzt nicht nur die Verantwortung, auf saubere Energielösungen umzusteigen, sondern auch den finanziellen Anreiz dazu.
Die Umstellung auf sauberen Strom macht Verbraucher:innen unabhängiger von Preiserhöhungen von fossilen Energieträgern und bietet Anbietern gleichzeitig eine große finanzielle Chance, neue und wachsende Märkte zu erschließen. Nutzerfreundliche Technologie ist der Schlüssel zur Beschleunigung dieser Umstellung – mit einer durchschnittlichen Zeitspanne von nur 32 Tagen zwischen Kauf und Pilotprojekt ist unsere XENON-Plattform ein Paradebeispiel dafür, wie beide Vorteile schnell realisiert werden können. Die intelligenten Energiesysteme der Zukunft werden von denjenigen geprägt sein, die heute saubere, ganzheitliche und nahtlose Lösungen auf den Markt bringen.