Erweiterung durch Produktionskapazitäten
Der Ausbau durch lokale Produktionskapazitäten kann in zwei Kategorien unterteilt werden: nicht steuerbare, erneuerbare Energien und steuerbare fossile Kapazitäten.
- Erneuerbare Energien: Solarzellen oder kleine Windturbinen können vor Ort installiert werden, um virtuelle Kapazitäten zu schaffen. Da ihre Erzeugung von den Wetterbedingungen abhängt, eignen sie sich am besten für Anwendungsfälle mit kontrollierbarer Nachfrage, z. B. kann die Ladekapazität für Elektrofahrzeuge (EV) in Abhängigkeit von der aktuellen Produktion gesteuert werden.
- Fossile Brennstoffe: Dieselgeneratoren können zur Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten in Spitzenzeiten eingesetzt werden. Diesel ist jedoch sehr CO2-intensiv und in der Regel auch eine relativ teure Stromquelle.
Erweiterung durch Speicherkapazitäten
Eine Batterie kann die Last am Netzanschlusspunkt im Laufe eines Tages glätten und so die verfügbare Kapazität in Spitzenzeiten erhöhen. Dazu wird die Batterie aufgeladen, wenn der Verbrauch niedrig ist, und wieder entladen, wenn der Verbrauch hoch ist. Darüber hinaus können Speicherkapazitäten auch schwankende Strompreise ausnutzen. In diesem Fall werden die Batterien in Zeiten niedriger Preise geladen und in Zeiten hoher Preise entladen.
Beispiele
Eine wachsende Zahl von Unternehmen kombiniert Batterien und PV-Systeme mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, um das Aufladen mit hoher Leistung an Orten zu ermöglichen, an denen keine ausreichende Netzkapazität vorhanden ist.
- gridX: Die XENON-Plattform von gridX ermöglicht es Betreibern von Ladestationen (CPOs), Ladeinfrastruktur mit lokalen PV-Anlagen und Batterien zu verbinden, um das Netz virtuell zu erweitern.
- Kreisel: Das österreichische Unternehmen Kreisel Electric bietet ein integriertes Produkt mit DC-Ladegeräten und Pufferbatterien an.
- Numbat: Das deutsche Unternehmen betreibt Hochleistungsladeinfrastruktur (HPC) in Kombination mit Batterien auf Supermarktparkplätzen und an Tankstellen (Electrive).
Benefits
Geringerer Bedarf an Netzanschlusserweiterungen
In einem offenen Brief beklagt eine Gruppe von CPOs, dass einer „der größten Engpässe beim Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa die Zeit ist, die es braucht, um Zugang zu ausreichender Netzkapazität zu erhalten.“ Für den Netzzugang sind CPOs von Verteilnetzbetreibern abhängig. Diese Abhängigkeit kann reduziert werden durch eine virtuelle Erweiterung des Netzanschlusses mit Batterien und/oder Erzeugungskapazitäten vor Ort.
Niedrigere Betriebskosten
Die meisten Netzbetreiber berechnen Gebühren auf der Grundlage der genutzten Kapazität. Folglich trägt die Senkung der Spitzenwerte direkt zu niedrigeren Netzentgelten bei und senkt somit die Betriebskosten einer Ladestation, ohne die Ladegeschwindigkeit zu beeinträchtigen.