Published:
February 12, 2025
Updated:

Net-Metering

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Net-Metering

Net-Metering in den Niederlanden, niederländisch Salderingsregeling, ermöglicht es Prosumenten, ihren Stromverbrauch auszugleichen, indem sie überschüssige Solarenergie zum Einzelhandelspreis ins Netz einspeisen. Allerdings wird das System bis 2027 schrittweise abgeschafft, wodurch der Vorteil der vollständigen Verrechnung reduziert wird. Stattdessen wird ein kompensationsbasiertes Modell eingeführt, um eine höhere Eigenverbrauchsquote und ein smarteres Energiemanagement zu fördern.

Was ist Net-Metering?

Net-Metering ist ein Abrechnungsmodell, der es Prosument:innen (Personen, die sowohl Strom verbrauchen als auch selbst erzeugen) ermöglicht, die eigentlichen Kosten für ihren Energieverbrauch aus dem Netz mit dem überschüssigen Strom auszugleichen, den sie aus ihrer Eigenproduktion ins Netz einspeisen. Durch die Gutschrift des Überschussstroms zum Einzelhandelspreis senkt Net-Metering die Stromkosten und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien.

In den Niederlanden funktioniert Net-Metering – auch bekannt als Netting oder Salderingsregeling – nach dem Eins-zu-eins-Prinzip. Das bedeutet, dass Prosument:innen die von ihnen ins Netz eingespeiste Energie zu demselben Einzelhandelspreis von ihrem Gesamtverbrauch abziehen können. Dieses System hat eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Photovoltaik(PV)-Anlagen auf Dächern gespielt. Die niederländische Regierung hat jedoch beschlossen, Net-Metering bis 2027 schrittweise abzuschaffen. Dadurch wird der Vorteil der vollständigen Verrechnung schrittweise reduziert, während die Vergütung für überschüssige Energie auf ein kompensationsbasiertes Modell umgestellt wird – ein Anreiz für eine smartere Steuerung von Solarstrom.

Komponenten eines Net-Metering-Systems

Komponenten eines Net-Metering-Systems

Ein Net-Metering-System ermöglicht es privaten und gewerblichen Solarenergieerzeugern, ihren Stromverbrauch auszugleichen, indem sie überschüssige Energie in das Netz einspeisen. Die Hauptkomponenten eines solchen Systems sind:

  • PV-Anlagen: Diese Module wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom (Direct Current, DC) um.
  • Wechselrichter: Dieses Bauteil transformiert den von den PV-Anlagen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (Alternating Current, AC), der mit dem Stromnetz kompatibel ist und von herkömmlichen Haushalts- oder Gewerbeanlagen genutzt werden kann.
  • Bidirektionaler Zähler: Auch als Net-Meter bekannt, misst dieses Gerät sowohl den aus dem Netz bezogenen Strom als auch den überschüssigen Strom, der aus der Eigenproduktion eines Standorts ins Netz eingespeist wird. Wenn das System mehr Energie erzeugt als verbraucht wird, „läuft“ der Zähler rückwärts und Erzeuger:innen erhalten eine Gutschrift für den Überschuss.
  • Anschluss an das Stromnetz: Eine Verbindung zum lokalen Stromnetz ist für das Net-Metering unerlässlich, da sie den Austausch von Elektrizität zwischen Erzeuger:in und Energieversorger ermöglicht. Dieses System sorgt dafür, dass überschüssiger Strom ins Netz eingespeist wird, wenn die Solaranlage mehr produziert als benötigt, und Strom aus dem Netz bezogen wird, wenn die eigene Erzeugung nicht ausreicht.

Diese Komponenten arbeiten zusammen, um die effiziente Erzeugung, Umwandlung, Messung und Verteilung von Solarenergie innerhalb eines Net-Metering-Systems zu ermöglichen.

Wie funktioniert Net-Metering in den Niederlanden?

In den Niederlanden ermöglicht die Salderingsregeling (Net-Metering-Regelung) kleineren Energieerzeugern – wie Haushalten und kleinen Unternehmen mit Photovoltaik(PV)-Anlagen – den ins Netz eingespeisten Strom eins zu eins mit ihrem Verbrauch zu verrechnen. Das bedeutet, dass man bei einer jährlichen Erzeugung von 3.000 Kilowattstunden (kWh) und einem Verbrauch von 5.000 kWh nur für die verbleibenden 2.000 kWh zahlt und so seine eigene Stromrechnung effektiv senkt. Die Net-Metering-Regelung wird 2027 auslaufen, woraufhin ein neues Modell eine angemessene Vergütung für den ins Netz eingespeisten Solarstrom bieten wird.

Derzeit wird beim jährlichen Abrechnungstermin mit dem Energieversorger die insgesamt ins Netz eingespeiste Strommenge von der verbrauchten Menge abgezogen, wodurch ein Nettosaldo entsteht. Falls Prosument:innen mehr Strom einspeisen als verbrauchen, erhalten sie vom Energieversorger eine Vergütung für die Differenz.

Während die aktuelle Net-Metering-Regelung auf einer einfachen Eins-zu-eins-Verrechnung basiert, könnte die zunehmende Einführung dynamischer Strompreise – bei denen die Tarife je nach Angebot und Nachfrage schwanken – zukünftige Vergütungsmechanismen beeinflussen. Mit der Weiterentwicklung des Energiemarktes könnte die Integration dynamischer Tarife Verbraucher:innen dazu ermutigen, ihren Energieverbrauch auf Zeiten mit niedrigeren Preisen anzupassen, was zur Netzstabilität und einer effizienteren Energienutzung beiträgt.

Net-Metering bietet über den bloßen Ausgleich des Stromflusses hinaus erhebliche finanzielle und ökologische Vorteile.

Die Vorteile von Net-Metering

Die Vorteile von Net-Metering

Net-Metering bietet zahlreiche Vorteile für sowohl Energieverbraucher:innen als auch die Gesellschaft insgesamt:

  • Finanzielle Einsparungen: Durch die Eigenproduktion von Strom können Verbraucher:innen ihre Energiekosten senken. Überschüssig erzeugte Energie kann ins Netz eingespeist werden, wodurch Gutschriften entstehen, die den zukünftigen Verbrauch ausgleichen. Dies verkürzt die Amortisationszeit für Investitionen in erneuerbare Energien.
  • Erhöhte Energieunabhängigkeit: Die Erzeugung von Solarstrom vor Ort verringert die Abhängigkeit von externen Energiequellen und ermöglicht Verbraucher:innen eine größere Kontrolle über ihren Energieverbrauch und ihre Kosten.
  • Umweltvorteile: Eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien durch Net-Metering reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, senkt Treibhausgasemissionen und trägt zu einem kleineren CO₂-Fußabdruck bei.
  • Steigerung der Solarstromnutzung: Theoretisch kann die Einspeisung überschüssiger Energie in das lokale Netz dazu beitragen, den Anteil von Solarenergie am gesamten Strommix zu erhöhen. Allerdings kann eine unkontrollierte Masseneinspeisung während sonnenreicher Zeiten ohne geeignete Anreize oder Flexibilitätsmechanismen zu erheblichen Netzüberlasten führen, was die Notwendigkeit eines ausgewogeneren Ansatzes für die Integration dezentraler Energiequellen unterstreicht.

Dank Kosteneinsparungen, einer verstärkten Nutzung von Solarenergie und einer reduzierten Netzabhängigkeit hat Net-Metering eine entscheidende Rolle im niederländischen Übergang zu erneuerbaren Energien gespielt. Da sich die Energiebranche jedoch weiterentwickelt und die Netzstabilität zunehmend in den Fokus rückt, haben politische Entscheidungsträger das System schrittweise überarbeitet – was zu bedeutenden Änderungen führt, die die Verwaltung von Solarstrom in den kommenden Jahren neu definieren werden.

Eine umgekehrt chronologische Zeitleiste der Entwicklungen des Net-Meterings in den Niederlanden

Zeitleiste der Entwicklungen des Net-Meterings in den Niederlanden

2027: Das Net-Metering-System soll zum 1. Januar 2027 abgeschafft werden. Ab diesem Datum legen die Energieversorger die Vergütung für überschüssig ins Netz eingespeisten Strom fest.

2024: Am 17. Dezember 2024 stimmte der niederländische Senat („Eerste Kamer“) dem Gesetz zur Abschaffung der Salderingsregeling ab Januar 2027 zu, nachdem das Repräsentantenhaus („Tweede Kamer“) bereits im November zugestimmt hatte.

2022: Der neue Energieminister Jetten schlug vor, den Beginn der Abschaffung auf 2025 zu verschieben, wobei die vollständige Abschaffung bis 2031 beibehalten werden sollte.

2021: Nach dem Sturz der Regierung Rutte III erklärte das Repräsentantenhaus die Abschaffung des Net-Metering-Systems für „umstritten“ und setzte die weiteren Beratungen aus, bis eine neu gewählte Regierung im Amt war.

2020: Es wurde ein Plan vorgestellt, das Net-Metering-System ab 2023 schrittweise auszuschleichen und bis 2031 vollständig abzuschaffen.

2017: Minister Wiebes schlug vor, Net-Metering durch eine „Einspeisevergütung“ zu ersetzen, doch dieser Plan fand keine Zustimmung.

2013: Die feste Obergrenze von 5.000 kWh pro Jahr für die Salderingsregeling wurde aufgehoben, sodass Verbraucher:innen nun die gleiche Menge an Energie einspeisen konnten, die sie verbrauchten, und dennoch weiterhin von Net-Metering profitieren konnten.

2011: Die maximal für Net-Metering anrechenbare Strommenge wurde auf 5.000 kWh pro Jahr erhöht. Für darüber hinausgehende Einspeisungen erhielten Verbraucher:innen eine „angemessene Vergütung“.

2004: Net-Metering wurde offiziell gesetzlich verankert, mit einer anfänglichen maximalen Anrechnung von 3.000 kWh pro Jahr. Zuvor fand Net-Metering inoffiziell statt, da ältere Zähler beim Einspeisen von Energie ins Netz rückwärts liefen.

Änderungen der Net-Metering-Politik: Von Anreizen zur Abschaffung (2025–2031)

Die Net-Metering-Politik in den Niederlanden hat sich seit ihrer Einführung im Jahr 2004 erheblich weiterentwickelt, mit verschiedenen Anpassungen, die ihren Umfang im Laufe der Jahre erweiterten oder modifizierten. Der entscheidendste Wandel steht jedoch zwischen 2025 und 2031 bevor, da die Regierung das System nun schrittweise abschafft.

Schrittweise Reduzierung der Net-Metering-Vorteile

Die niederländische Regierung plante ursprünglich, die Salderingsregeling ab 2025 schrittweise abzubauen, mit jährlichen Reduktionen bis 2031. Die neueste politische Entscheidung bestätigt jedoch, dass das vollständige Net-Metering bis zum 1. Januar 2027 bestehen bleibt und anschließend vollständig abgeschafft wird. Ab 2027 legen die Energieversorger die Vergütung für überschüssig ins Netz eingespeisten Strom fest, wobei die Regierung sicherstellt, dass eine „angemessene Vergütung“ gezahlt wird, die nicht negativ sein darf.

Ziele der Regierung und Auswirkungen auf Besitzer:innen von Solaranlagen

Die Entscheidung der Regierung, das Net-Metering abzuschaffen, wird durch die Notwendigkeit getrieben, die Subventionen für erneuerbare Energien nachhaltiger zu gestalten. Gründe hierfür sind unter anderem die erheblich gesunkenen Installationskosten für Solaranlagen im Laufe der letzten Jahre sowie gleichzeitig stark gestiegene Akzeptanzraten. Ein weiteres Ziel ist es, die Eigenverbrauchsförderung zu unterstützen, anstatt das Netz durch unkontrollierte Einspeisung übermäßig zu belasten. Das Net-Metering hat zu finanziellen Ungleichgewichten geführt, bei denen Nicht-Solar-Nutzer:innen indirekt die Solar-Besitzer:innen subventionieren. Für Besitzer:innen von Solaranlagen bedeutet dies, dass überschüssiger Strom nicht mehr zu vollen Einzelhandelspreisen angerechnet wird, was potenziell die Amortisationszeiten verlängert und Lösungen zur Speicherung von Energie zuhause sowie smarte Energiemanagementsysteme wertvoller macht.

Anreize zur Eigenverbrauchsmaximierung setzen und entsprechende EU-Vorgaben

Anstelle des Net-Meterings wird erwartet, dass die Regierung Anreize setzen wird, die ein smarteres und flexibleres Energiemanagement fördern, zum Beispiel für den Kauf von Energie-Batteriespeichersystemen (Haushaltsbatterien), um den Eigenverbrauch zu steigern (maximale Nutzung des lokal erzeugten Stroms) oder dynamische Energiepreise, um Angebot und Nachfrage besser auszugleichen. Darüber hinaus beeinflussen EU-Vorgaben wie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie nationale Politiken, indem sie marktorientierte Vergütungsmodelle fördern und einen fairen Übergang für Prosument:innen in den Mitgliedstaaten sicherstellen. Diese Änderungen werden die niederländischen Verbraucher:innen und Unternehmen voraussichtlich in Richtung intelligenterer Energielösungen drängen, einschließlich Energiemanagementsystemen (EMS) und deren Gegenstück für Privathaushalte, den Home-Energy-Management-Systemen (HEMS), um den Energieverbrauch und die Kosten zu optimieren.

Diese bevorstehenden Änderungen markieren einen Übergang vom Net-Metering hin zur Optimierung der Eigenversorgung und verstärken die Notwendigkeit für fortschrittliche Energiemanagementlösungen, um sich im sich wandelnden Energiemarkt zurechtzufinden.

Strategien für Hausbesitzer:innen und Unternehmen, sich an die Änderungen beim Net-Metering anzupassen

Strategien für Hausbesitzer:innen und Unternehmen, sich an die Änderungen beim Net-Metering anzupassen

Da das Net-Metering bis 2027 schrittweise abgeschafft wird, müssen Hausbesitzer:innen und Unternehmen neue Ansätze für ein effizientes Energiemanagement entwickeln, die sich an die sich verändernde Energiesituation anpassen.

Eigenverbrauchsmaximierung mit smartem Energiemanagement

Verbindung von PV-Systemen mit anderen Anlagen

Der erste Schritt zur Eigenverbrauchsoptimierung eines Hauses besteht darin, das PV-System mit energieverbrauchenden Anlagen – wie Ladestationen für E-Autos, Batterien und Wärmepumpen – sowie dem Stromnetz zu verbinden. So können Verbrauchsanlagen zu günstigen Zeiten smart mit Solarstrom geladen werden, um Kosten zu minimieren, die Eigenversorgung zu maximieren und sicherzustellen, dass das Netz nicht überlastet wird.

Intelligente Energiespeicherlösungen (Haushaltsspeicher): Die Installation von Batterie-Energiespeichersystemen ermöglicht es, überschüssige Solarenergie einzuspeichern, sodass diese in Zeiten mit geringer Produktion oder hoher Nachfrage genutzt werden kann. Dieser Ansatz erhöht die Energieunabhängigkeit und verringert die Abhängigkeit vom Stromnetz.

  • Dynamische Lastverschiebung durch EMS-gesteuertes Energiemanagement: Die Nutzung eines Energiemanagementsystems (EMS) ermöglicht es, hochenergieintensive Anlagen wie Wärmepumpen oder E-Autos so zu steuern, dass sie betrieben werden, wenn die Solarenergieproduktion ihren Höhepunkt erreicht. Diese Strategie stellt sicher, dass die erzeugte Energie vor Ort verbraucht wird, was die Eigenverbrauchsquote erhöht.
  • KI-gesteuerte Energieanalyse für vorausschauende Verbrauchsmuster: Fortgeschrittene EMS-Plattformen, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, können historische Energieverbrauchsdaten analysieren, um zukünftige Nutzungsmuster vorherzusagen. Diese vorausschauende Fähigkeit ermöglicht proaktive Anpassungen im Energieverbrauch, die ihn enger mit der Energieerzeugung und Netzüberlastung in Einklang bringen.

Time-of-Use-Optimierung mit EMS

  • Anpassung des Stromverbrauchs an variable Tarife: Mit dem erwarteten Übergang zu Time-of-Use-Tarifen kann das EMS so programmiert werden, dass der Energieverbrauch je nach den aktuellen Strompreisen angepasst wird. Durch das Planen energieintensiver Aufgaben während Phasen niedrigerer Tarife können Nutzer:innen erhebliche Kosteneinsparungen erzielen.
  • Automatisches Lastmanagement zur Reduzierung der Netzabhängigkeit: Ein EMS kann die Energienutzung innerhalb einer Einrichtung automatisch ausbalancieren, indem es den Energieverbrauch gleichmäßig verteilt und Spitzenlasten vermeidet. Dieses automatisierte Lastmanagement minimiert die Abhängigkeit vom Stromnetz und optimiert den Einsatz selbst erzeugter Energie.

Durch die Umsetzung dieser Strategien können Hausbesitzer:innen und Unternehmen den Wechsel weg vom Net-Metering-Modell effektiv bewältigen, die Energieeffizienz steigern, Kosten senken und zu einem nachhaltigeren Energiesystem beitragen.

Expertensicht zur Zukunft des Net-Metering und dezentraler Energieressourcen in den Niederlanden

Expertensicht zur Zukunft des Net-Metering und dezentraler Energieressourcen in den Niederlanden

Die niederländische Energiebranche befindet sich inmitten eines bedeutenden Wandels, insbesondere mit dem geplanten Ausstieg aus dem Net-Metering-Modell bis 2027. Diese Veränderungen beeinflussen auch den niederländischen Energiemarkt und legen einen stärkeren Fokus auf die Integration dezentraler Energieressourcen (DERs) sowie fortschrittliche Energiemanagement-Lösungen.

Energiewende und der niederländische Energiemarkt

Die Entwicklung weg vom Net-Metering ist Teil einer umfassenderen Strategie, um die Netzstabilität zu verbessern und den Eigenverbrauch unter den Energieerzeugern zu fördern. Während die niederländische Regierung das Net-Metering beendet, wächst der Fokus auf die Entwicklung finanzieller Anreize, die PV-Anlagenbesitzer:innen dabei helfen sollen, ihre Eigenverbrauchsraten zu erhöhen.

Rolle von HEMS und EMS bei der Verwaltung der DERs

HEMS spielen eine entscheidende Rolle in diesem smarten, dezentralen Rahmen. Diese Systeme ermöglichen es Verbraucher:innen, ihren Energieverbrauch zu überwachen und zu steuern, die Leistung von DErs zu optimieren und Initiativen zur Laststeuerung (Demand Response) zu unterstützen. Durch die Nutzung von HEMS können Nutzer:innen ihren Energieverbrauch mit den Erzeugungsmustern abstimmen, wodurch Netzüberlasten verringert und die Energieeffizienz verbessert wird.

Wachsende Bedeutung von Netzbalancierungsdiensten für Unternehmen

Für Unternehmen macht der Ausstieg aus dem Net-Metering-Modell die Notwendigkeit effektiver Netzausgleichsdienste wichtiger. Die Implementierung fortschrittlicher EMS ermöglicht eine automatisierte Laststeuerung, das Reduzieren von Lastspitzen (Peak Shaving) und die strategische Nutzung von Energiespeichern. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Netzstabilität bei, sondern bieten auch Kosteneinsparungen, indem sie die Lastspitzengebühren minimieren und Strategien zur Energiebeschaffung optimieren.

Peer-to-Peer-Energiehandel und lokale Energiegemeinschaften

Mit Blick auf die Zukunft ist davon auszugehen, dass Peer-to-Peer-Energiehandel und die Bildung lokaler Energiegemeinschaften eine bedeutende Rolle im niederländischen Energiemarkt erlangen werden. Peer-to-Peer-Handel ermöglicht es Verbraucher:innen, überschüssige Energie direkt zu kaufen und zu verkaufen, wodurch ein resilienteres und dezentraleres Energiesystem gefördert wird. Lokale Energiegemeinschaften können gemeinsam Energieressourcen verwalten, den kollektiven Eigenverbrauch optimieren und in gemeinsame erneuerbare Projekte investieren, wodurch die Energieautonomie und Nachhaltigkeit gesteigert werden.

Vehicle-to-Grid-Lösungen als Puffer für überschüssige Solarenergie

Vehicle-to-Grid(V2G)-Technologie stellt einen weiteren vielversprechenden Ansatz dar, bei dem E-Autos als mobile Energiespeicher fungieren. Indem gespeicherte Energie während Spitzenlastzeiten wieder ins Netz eingespeist wird, können V2G-Lösungen überschüssige Solarproduktion puffern, die Netzstabilität unterstützen und zusätzliche Einnahmequellen für E-Auto-Besitzer:innen schaffen.

Die Umstellung der Niederlande zu einer dezentraleren und effizienteren Energiewirtschaft zielt darauf ab, fortschrittliche Energiemanagement-Technologien und innovative Marktstrukturen in den Mittelpunkt zu stellen. Wie die Energie-Markt-Expertin Irene Guerra Gil feststellt: „Die Integration dezentraler Energieressourcen erfordert einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir Energie managen und konsumieren, wobei der Fokus stärker auf Flexibilität, Digitalisierung und Verbraucherengagement liegt.„