Niedrigere ToU-Tarife motivieren die Verbraucher:innen auf natürliche Weise dazu, ihren Energieverbrauch anzupassen, anstatt sie dazu zu zwingen. Dieser freiwillige, anreizebasierte Ansatz fördert eine Partnerschaft zwischen Energieanbietern und Verbraucher:innenn, unterstützt eine nachhaltigere Zukunft und stärkt gleichzeitig die Autonomie und Zufriedenheit der Konsument:innen. Dynamische Tarife fördern ein stabileres Stromnetz, erlauben Endverbraucher:innen potenzielle Kosteneinsparungen und eröffnen neue Einnahmequellen für Dienstleister. Kurz gesagt, sie sind die Zukunft.
Wir haben Simulationen zur Einsparung durch Nutzungszeittarife in sechs europäischen Märkten durchgeführt und festgestellt, dass die Optimierung der Stromkosten durch ToU-Tarife die jährliche Energierechnung von Haushalten in allen Fällen deutlich senkt – um mindestens 25 Prozent. In Großbritannien könnten die Tarife sogar in negativen Energiekosten resultieren. In Deutschland reduzierten dynamische Tarife die jährliche Energierechnung um 497 Euro im Vergleich zu einem Setup, das nur aus einer Solaranlage und ohne Energiemanagementsystem besteht.
Erstens wird die zunehmende Verfügbarkeit von Niedrigpreisphasen am Energiemarkt die Nachfrageanpassung, unterstützt durch ToU-Tarife, noch attraktiver und finanziell lohnender für Stromkonsument:innen machen. Zweitens könnte ein Home-Energy-Management-System (HEMS) durch die Nutzung der Echtzeit-Preisdaten des Intraday-Markts Pläne spontan anpassen und Chancen nutzen, die mit Day-Ahead-Preisen nicht möglich sind. Und schließlich könnten auch dynamische Netzgebühren in einen vollflexiblen Tarif integriert werden, der den Verbrauch nicht nur für kosteneffizienten Strom, sondern auch für netzfreundliche Übertragung optimiert und somit sowohl das Energiesystem als auch die Endnutzer:innen profitieren lässt.